Zukunft

Arbeit erlebt einen fundamentalen Wandel. Neue Organisationsformen, Technologien und Managementmethoden verändern unseren Alltag.

Das ergreift in starkem Maße auch das Verhältnis von Arbeit und Leben. In der Vergangenheit vielfach strikt getrennt, verwischen zunehmende Leih- und Telearbeit, Job- und Desk-Sharing, Outsourcing, Call Center und virtuelle Teams die Grenze zwischen Arbeit und Freizeit, Wohn- und Arbeitsort. Denn mit den neuen Technologien können immer mehr Tätigkeiten im heimischen Büro ausgeübt werden. Multitasking wird zum Normalfall, Anwesenheit im Betrieb nicht mehr selbstverständlich.

Maschinen führen die meisten Routinearbeiten aus. Für anspruchsvolleres sind aber immer noch die Menschen zuständig. Sie können verstehen und reagieren. Die Anforderungsprofile verändern sich, das Arbeitsaufkommen aber bleibt stabil, verknüpft allerdings mit Existenzängsten. Denn Wissen und Produktionsmittel sind global verfügbar und müssen sich einem scharfen Wettbewerb stellen.

Betriebe bieten nicht mehr nur unbefristete Vollzeittätigkeiten an – wohl aber Arbeit auf Zeit. Denn in der Informationsgesellschaft gibt es genug zu tun. Viele Arbeiten bestehen aus dem Umgang mit Informationen: interpretieren, beraten, organisieren, vernetzen, recherchieren oder präsentieren. Und all das wird rund um die Uhr angeboten. Deshalb arbeiten viele Menschen zunehmend auch nachts.

Arbeit erfordert ein immer höheres Maß an Flexibilität, individuelle Arbeitszeitmuster werden prägend. Denn die meisten Tätigkeiten werden kurzfristig angeboten. Sie sind projektbezogen – und somit auch befristet.

Gleichzeitig steigen die Anforderungen der Menschen an ihre Arbeitsbedingungen: Nur solche Unternehmen, die nicht nur an den Markt-, sondern auch an den Mitabeiterbedürfnissen orientiert arbeiten, werden wettbewerbsfähig bleiben. Unternehmen müssen künftig profitabel, aber auch wert- und gesundheitsorientiert sein.

Unter diesen Umständen sind Arbeit und Leben bewusst und ganzheitlich zu gestalten. Denn wer Privatleben und persönliche Beziehungen, Sinnfindung und Gesunderhaltung aus dem Auge verliert, dem geht in Zukunft auch die Arbeit aus.